Was über MÄNNER mal gesagt werden sollte …
Jede (r) von uns hat schon einmal sich als Opfer einer Beziehung gefühlt. Der „Zustand“ ist bekannt: Es wirkt auf uns so, als wenn die Geschlechter untereinander überhaupt nicht „kompatibel“ wären und eigentlich nur per kosmischem Zufall als „Aliens“ auf diesem Planeten die Beziehungsthemen austragen müssten. Jahrhunderte lang bauten sich Vorurteile hier wie dort auf, die eigentlich niemand mehr in Frage stellen mag.
Hier möchte ich mich diesbezüglich mit einigen daher mit einigen floskelhaften Pointen auseinandersetzen, die mit dem Männerbild zu tun haben, das sich bei den Frauen manchmal entwickelt.
Und wie es im Kabarett des Lebens manchmal soooo geht: Wie bei allen Pointen ist manches wahr, manches aber auch an den Haaren herbeigezogen.
1.Behauptung: Männer sind konfliktscheu
Immerhin, wenn wir uns in der Welt umschauen, scheint das auf den ersten Blick nicht die richtige Einschätzung zu sein. Es sind doch recht oft die Männer, die „zuständig“ sind für Prügel, Streit und Wettkampf, sei es persönlich oder im Beruf. Auch wenn es um Verletzungen und Demütigungen am Nächsten geht, liegen Männer vorn.
Andererseits weiß (fast) jede Frau mit Lebenserfahrung: Wird das Klima einer Beziehung kritisch, sinkt die Konfliktbereitschaft des Mannes enorm. Eilig wird ein Problem vom Tisch gewischt, das Problem wird vom Mann nicht gesehen oder der Mann zeigt sich hilflos oder er drückt sich schweigend vor einer wichtigen gesprächsweisen Klärung.
Daher kommen die Damen der Schöpfung aus (Privat-)Lebenserfahrung zu dem Schluß: Männer sind konfliktscheu, im schlimmeren Falle teilnahmslos. Stimmt ja auch.
Wir Männer scheuen im Privatbereich die echte Auseinandersetzung, besonders da, wo wir privatim beteiligt sind.
Im Job kann durch routinierte Schauspielerei oder durch Versteckspiel innerhalb der Hierarchie eines Betriebes Abstand und Maske (lat.: persona … ) gewahrt bleiben – zu Hause jedoch fühlen wir uns den emotionalen Dingen ausgeliefert, das treibt manchem braven Mann die Schweißperlen auf die Stirn.
Der Gedanke an Handlungsunfähigkeit macht uns ganz kribbelig. Darüber hinaus scheuen wir vor klärenden Streitgesprächen aber auch, weil wir manchmal Angst vor unseren Partnerinnen haben. Wir erleben die dominante Seite der Partnerin in der Beziehung – diese Empfindung ist nicht einfach zu verdauen. Um das Beziehungsklima zu retten, tun wir alles Mögliche, wie wir meinen … Um das hinzukriegen, strengen wir uns an.
Und: Wir fechten es oft genug mit uns alleine aus, um nicht irgendwo im sozialen Umfeld Rat einholen zu müssen. Peinlich, wenn eine blamable Situation sichtbar würde … also schwitzen wir das Problem durch die Rippen und unterdrücken etwa aufkommendes Sodbrennen. Alles ist recht, was den Erfolg, d. h. die Ruhe des Beziehungslebens bewirken kann. Hauptsache, die Atmosphäre glättet sich.
2. Behauptung: Männer sind emotional unterentwickelt
Wer das behauptet, lügt. Oder will Männern Böses. Oder hat einfach keine Lust mehr, hinter den abweisenden, kühlen und gleichgültigen Fassaden der Männer nach Gefühlen suchen zu müssen. Wir Männer haben nämlich einen Trick kultiviert: wenn ich so tue, als wäre ich emotionslos, dann verhindere ich, dass jemand sieht, dass er Emotionen bei mir auslösen kann. Und wenn dieser Jemand genau das nicht mitbekommt, dann bekommt er auch nicht mit, wie ausgeliefert ich mich ihm gegenüber eigentlich fühle, oder wie abhängig von seinem Wohlwollen ich eigentlich bin, oder wieviel Angst ich habe, dass er mit meinen Gefühlen spielen könnte.
Also liebe Frauen, wer cool aussieht ist auch cool. Bilden Sie sich bloß nicht ein, wir Männer wären emotional abhängig von Ihnen, oder dass wir hilflos wären, wenn Sie mit unseren Gefühlen spielen, oder dass wir gar auf Ihr Wohlwollen angewiesen sind.
Niemals! Wir Männer sind frei von solchen Empfindsamkeiten!
Die Wahrheit ist natürlich eine andere. Männer sind (genauso wie Frauen) hoch empfindliche Wesen voller Gefühle und in direkter Linie vom Wohlwollen ihrer Frauen abhängig. Ehrlich gesagt, haben wir jedoch einen Fehler: wir wollen nicht, dass das irgendjemand bemerkt. Und deshalb verstecken wir unsere Gefühle. Und deshalb müssen Frauen bei Männern immer so lange nach Gefühlen suchen.
3. Behauptung: Männer gehen immer zu schnell an die Decke
Wer seine Gefühle vor anderen gerne versteckt und im Griff haben möchte, der muss permanent gegen seine eigene Natur ankämpfen. Gefühle verdrängen oder gar missachten bedeutet immer: sich Gewalt anzutun, Druck auf sich selber auszuüben. Und Druck schafft im System Mensch immer Gegendruck. Entsprechend herrscht im Manne konstant hoher Druck. Manche Männer können ihn ein Leben lang aushalten… und bekommen so schöne Dinge wie Magengeschwüre, Herzinfarkte, Gehirnschlag oder Bluthochdruck. Andere führen den Überdruck regelmäßig ab, durch häufigen Sport, Aggression oder Sex. Wieder andere versuchen, beruhigend auf den Druck einzuwirken, durch positives Denken, autogenes Training oder Alkohol.
Alle drei Möglichkeiten lindern zwar das Symptom, berühren aber nicht die Wurzel des Übels. So kommt es, dass Männer immer noch schnell an die Decke gehen, wenn nicht alles so läuft, wie sie es gerne hätten. Früher half da HB, heute nur noch Therapie.
4. Behauptung: Männer wollen nur das Eine
Ja, ich gebe es zu: Sex bedeutet uns viel. „Man hat ja sonst nichts im Leben!“ lautet da ein Spruch, der aber schnell und deutlich sagt, was hinter dieser Sexsucht steckt. Wenn nämlich 1. Die Männer einer Friede-Freude-Eierkuchen-Stimmung zuliebe alle Unstimmigkeiten in ihren Beziehungen decken und Probleme harmonisieren, wenn sie 2. ihre Empfindlichkeiten und Gefühle hinter den sieben Bergen verstecken oder ganze Festungsanlagen um sich bauen, und wenn sie 3. dann auch noch unter permanentem Druck stehen – ja, was bleibt denn da noch vom Leben? Wo gibt es denn da noch Gefühle, Abenteuer, Erlebnisse? Auf der Achterbahn, beim Extremsport und beim Sex. Erfrischend belebt er so das Einerlei des Alltags . Sex also, als Leckerchen für stressgeplagte Männer, die Stimulanz für eintönige Gestalten. – Wer verlernt hat, dass auch andere Gefühle belebend, eben wieder Leben einhauchen können, der greift auch weiterhin zu seiner Droge.
5. Behauptung: Wenn er steht, dann will er auch
Weit gefehlt, meine Damen! Weit gefehlt, meine Herren! Nicht nur Frauen, auch die Männer glauben, dass, wenn er steht – das beste Stück des Mannes – dass dann auch Sex angesagt ist. Fatale Folge dieses Irrtums: Frauen fühlen sich oft bedrängt („Schon wieder??“) oder finden sich in der Rolle des Sexmuffels wieder („Ich habe nicht so viel Lust wie er, irgendwie bin ich falsch.“)
Männern ergeht es da nicht besser, wenngleich ihr Irrtum angenehmer ist: denn wenn er steht, dann ist es bewiesen: jetzt habe ich Lust, jetzt brauche ich Sex!
Nichts da! Das muss nicht so sein. Wer von den Männern kennt nicht die Morgenlatte, die einfach da ist, ganz ohne Sex im Kopf.
Obwohl sie, rein technisch gesehen, dazu benutzt werden kann, einem Werkzeug gleich, dessen Anwesenheit alleine den Gebrauch schon fast zwingend notwendig macht. Doch kommt es auch vor, daß er sich regt und zum kompletten Ständer sich entwickelt, wenn die Liebe sich breit macht im Herzen des Mannes – wenn er seiner Frau tief in die Augen schaut und sein Herz sich weit, weit öffnet. Dann öffnen sich auch andere Kanäle, das Blut strömt in die Adern und schwellt nicht nur die Brust.
Ein Ständer also als Beweis nicht einfach nur der sexuellen Lust.
Bleibe ich jedoch ganz ehrlich, dann muß ich leider sagen: was wir erst mal in den Händen halten, das lassen wir nicht so schnell wieder los. So ist es auch mit der Lust: selbst wenn die Erregung fehlt, selbst wenn wir nicht in Wallung sind: Hauptsache das Werkzeug klappt – Der Hunger kommt eben oft doch erst beim Essen.
6. Behauptung: Männer, Ihr könnt Euch ändern
Aber: „Wie?“ werden Sie mich fragen. Auch das ist eigentlich schnell gesagt, wenngleich es mehr ein Stoßseufzer ist: Ach Männer, was legt Ihr Euch so krumm, versteckt und verstellt Euch, lauft vor eurem Inneren weg und macht ganz cool auf Lust for Life! Ihr seid ertappt – schon längst!
Denn jede Frau weiß im Grunde, wie zartbesaitet Männer sind. Drum hört doch auf mit Eurer Show: zeigt Euch, wie Ihr seid. Zumindest Eurer Frau und Euren Kindern. Die haben doch ein Anrecht darauf. Und liebevoll werden sie dann schon mit Euch umgehen.
Traut Euch und zeigt, wie empfindsam Ihr seid! Haucht Euch das Leben ein – beginnt das Abenteuer der Gefühle, mit allen Auf und Abs, mit Ängsten und Glücksgefühl!
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